„Warum gibt es hier eigentlich kein Handy-Verbot?“
Diese ehrliche Frage stellte mir ein Neunjähriger auf dem Schulhof – neugierig, ohne Vorwurf.
Und sie hat mich nicht mehr losgelassen.
Ich arbeite an einer Stadtteilschule
Als Sozialarbeiterin, systemischer Coach und Mediatorin ist der Schulalltag fordernd, lebendig, oft chaotisch.
Aber er ist auch voller echter, kleiner Momente, in denen Beziehung entsteht.
Beziehung passiert, wenn ich morgens noch nicht mal mein Fahrrad abgeschlossen habe und mich schon 30 Kinder anlächeln.
Oder wenn ich an einer bekannten Ecke vorbeigehe und frage:
„Wie geht’s euch heute?“
Ein ehrliches „Du siehst super aus“ wirkt mehr, als viele denken.
Und dann kommt das Thema Regeln.
Viele Kinder stellen keine Fragen nach weniger Regeln – sondern nach mehr Klarheit.
Sie berichten von Druck in WhatsApp-Klassengruppen, von Konflikten, Beleidigungen, nächtlicher Erreichbarkeit.
Und sie fragen zu Recht: „Warum sagt da eigentlich niemand was?“
In einer Umfrage an unserer Schule haben über 70 % der Lehrer* innen für ein Handyverbot gestimmt.
Ein starkes Signal – nicht gegen Technik, sondern für Schutz.
Aber erst auf der letzten Konferenz im April 2024.
Was ich beobachte:
- Regeln, die nicht für alle gelten, erzeugen Chaos.
- Konsequenzen, die fehlen, schaffen Verunsicherung.
- Erwachsene, die wegschauen, lassen Kinder allein.
Ich selbst hätte früher nicht gedacht, dass ich mal so klar Stellung beziehen würde,
aber:
Ich plädiere für ein bundesweites Handyverbot bis zum 12. Lebensjahr.
Nicht als Kontrolle – sondern als Einladung zum echten Miteinander.
Denn:
Kinder brauchen keine ständige Erreichbarkeit.
Sie brauchen Präsenz, Beziehung und Räume, in denen sie atmen können.
Schule funktioniert nicht ohne Regeln.
Und Regeln funktionieren nur, wenn sie gelebt – nicht nur aufgeschrieben – werden.
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