Haltung im Chaos

Haltung im Chaos

Wie ich durch ein Team-Meeting mehr über Haltung gelernt habe.


Das Meeting beginnt – und es dauert genau drei Minuten, bis die erste Irritation im Raum liegt. Eine Teamleiterin eröffnet die Runde, spricht vage über Verantwortlichkeiten, überlässt dann aber allen anderen das Wort. 

Stille. Unsicherheit. 

Und dann die ersten Wortmeldungen.
„Also eigentlich dachten wir, dass das anders organisiert ist…?“ 
„Wer ist denn jetzt dafür zuständig?“ – „Wieso ist das nicht längst geklärt?“

Ich sehe, wie sich Dynamiken entfalten. Manche Teammitglieder wirken frustriert, andere ziehen sich zurück. Es gibt diesen Punkt, an dem Energie ins Stocken gerät, weil Rollen nicht klar sind. Und dann den Moment, wo sich die Spannung im Raum verändert – wenn die ersten sich zurückhalten, weil sie nicht wissen, ob sie überhaupt etwas sagen sollen.

Und ich? Ich sitze da, höre zu, nehme wahr. 
Früher hätte ich mich vielleicht aufgeregt. 
Hätte gedacht: Warum ist hier keine klare Struktur? 
Wer übernimmt jetzt die Verantwortung? 
Heute denke ich anders.

Zwischen Struktur und Chaos – die unsichtbare Kraft der Haltung 

Ich merke, wie meine Coaching-Ausbildung meine Perspektive verändert hat. 
Bobachten, ohne sofort zu bewerten.
Statt mich in das Durcheinander zu verstricken, versuche ich, eine klare Haltung zu behalten.
Nicht als Schutzschild, sondern als innere Orientierung.

Denn was passiert hier eigentlich? 

Führung funktioniert nicht, wenn sie sich auflöst.
Wenn Verantwortung unklar ist, entsteht Unsicherheit.
Und Unsicherheit führt oft dazu, dass sich Menschen entweder dominanter oder kleiner machen, als sie sind. 

Doch was wäre, wenn es einen dritten Weg gäbe? 
Einen, der nicht aus Rebellion oder Anpassung besteht, sondern aus Klarheit?

Wenn keine Struktur da ist – was bleibt?

Nach dem Meeting ist mir klar: Ich kann die äußeren Umstände nicht immer ändern.
Aber ich kann entscheiden, wie ich mich in diesem Raum bewege.
Ich kann für meine Themen einstehen, ohne mich aufzureiben.
Ich kann die Verantwortung übernehmen, die zu mir passt – und auch bewusst Nein sagen, wenn mir etwas nicht gehört.
Haltung bedeutet nicht, gegen etwas zu sein, sondern für etwas zu stehen.
Für Klarheit. Für konstruktives Arbeiten.
Für eine Struktur, die von innen kommt, wenn sie von außen fehlt.

Und vielleicht ist das am Ende der Schlüssel: Wer sich nicht in das Chaos hineinziehen lässt, schafft Raum für etwas Neues. Für echte Zusammenarbeit – auch wenn Führung gerade nicht perfekt funktioniert. 

Anna vom Training-Concepts-Team 


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